Satisfactory (von engl. satisfaction, „Befriedigung“, und factory, „Fabrik“) ist ein Simulationsspiel für Windows des schwedischen Entwicklers Coffee Stain Studios. In dem Open-World-Aufbauspiel errichtet der Spieler auf einem fremden Planeten in der Egoperspektive eine möglichst effiziente Fabrik, um Ressourcen abzubauen und immer zahlreichere und komplexer werdende Komponenten herzustellen und vom Planeten zu versenden.
Zu Beginn des Spiels landet der Spieler im Auftrag der Firma Ficsit Inc. auf einem unbewohnten Planeten. Zunächst muss der Spieler dort von Hand Ressourcen wie Eisenerz oder Kupfererz abbauen. Von einer Basis und später einem Weltraumlift aus kann er die aus diesen Ressourcen produzierten Teile an die Auftraggeber ins Weltall schicken. Dafür wird er mit fortschrittlicheren Technologien belohnt, die es erlauben, den Abbau von Ressourcen zu automatisieren, weitere Ressourcen abzubauen und in immer komplexeren Produktionsanlagen zu verarbeiten. Rohstoffe und Erzeugnisse müssen durch Förderbänder und Pipelines oder Transportmittel wie autonome Lastkraftwagen, Züge und Drohnen transportiert werden. So erbaut der Spieler langsam eine riesige Fabrikkolonie, die er mit kosmetischen Elementen wie Fenstern, Dächern, Laufstegen oder Stahlträgern ausstatten kann.
Zentraler Spielinhalt ist das stetige Verbessern der eigenen Fabrik, das Optimieren der Arbeitsabläufe und Logistik und der Versuch, so effizient wie möglich zu arbeiten. Parallel muss der Planet erkundet werden, um Zugang zu neuen und weiter entfernten Ressourcen zu erlangen und verschiedene Artefakte zu sammeln. Spielziel ist es, das mysteriöse Project Assembly voranzutreiben.
Satisfactory besitzt eine begrenzte, handgemachte Spielwelt, die in mehrere Biome wie Wälder, Wüsten, Sümpfe und Höhlen aufgeteilt ist. Das Gelände ist an vielen Stellen anspruchsvoll (Schluchten, Seen, Gesteinssäulen, giftige Gase, Strahlung), und besonders ohne Fahrzeuge, Jetpack oder selbst gebaute Hilfen wie Leitern und Brücken schwer zu durchqueren. Der Spieler begegnet dabei zudem verschiedenen Lebewesen, von denen einige angreifen, wenn er ihnen zu nahe kommt. Mit verschiedenen Waffen lassen sich diese bekämpfen.
Trotz der feindlichen Umgebung und der schnell hohen Taktzahlen der Produktion wird der Spieler selten mit akuten Situationen konfrontiert und er kann Aufgaben stattdessen dann angehen, wenn er dafür bereit ist. So sind alle abbaubaren Ressourcen unbegrenzt verfügbar, Gebäude benötigen keine Wartung und bösartige Kreaturen halten sich von ihnen fern. Das ist neben der 3D-Welt ein Unterschied zu Factorio, mit dem das Spiel aufgrund der großen Ähnlichkeiten der Spielmechanik und des Settings oft verglichen wird, wo aber Basisverteidigung und das stete Erschließen unverbrauchter Rohstoffquellen wesentliche Bestandteile des Spiels sind.[1]
Gesteuert wird das 3D-Spiel in der Egoperspektive, bei der Benutzung von Fahrzeugen in der Third-Person-Perspektive. Im Mehrspielermodus bauen die Spieler gemeinsam an der Basis (Koop-Modus).
Nachdem Coffee Stain die Entwicklung des Überraschungs-Hits Goat Simulator abgeschlossen hatte, experimentierte das Studio Anfang 2016 mit mehreren Prototypen für verschiedene Spiele und wählte Mitte des Jahres Satisfactory für die Weiterentwicklung aus.[2] Als Spiel-Engine wird die Unreal Engine 4 verwendet. Der erste Trailer zum Spiel wurde auf der E3 2018 gezeigt.[3] Satisfactory wurde knapp ein Jahr später am 19. März 2019 als Early-Access-Version veröffentlicht. Die Entwickler versorgen das Spiel weiterhin mit Updates, in deren Verlauf auch die bisher noch weitgehend fehlende Story ergänzt werden soll.
Ein erstes großes Update erschien am 15. Mai 2019. Es fügte dem Spiel neben neuen Ressourcen einen Förderbandlift, neue Gebäudeteile, ein Fahrzeug sowie Forschungsoptionen und eine Karte hinzu.[4] Das zweite Update vom 3. Juli 2019 fügte dem Spiel u. a. Züge und Kernenergie hinzu, dazu weitere Ressourcen und Gebäude.[5] Update 3 erschien am 11. Februar 2020. Wichtigste Neuerung war die Möglichkeit, Rohre zu verlegen, um Flüssigkeiten zu transportieren oder sich fortzubewegen (Hypertube). Ein Schredder für überschüssige Produkte wurde eingeführt und Teile der Welt überarbeitet.[6] Am 13. April 2021 wurde Update 4 veröffentlicht. Unter anderem wurden Gase, Lichter, eine Lieferdrohne und weitere Ressourcen und Gebäude hinzugefügt und die Oberfläche des Baumenüs überarbeitet.[7][8] Am 26. Oktober 2021 fügte Update 5 unter anderem neue kosmetische und organisatorische Bauteile sowie Zugkollisionen hinzu. Das Bausystem, die Wegfindung autonomer Fahrzeuge und mehrere Biome wurden überarbeitet. Update 6 erschien am 14. Juni 2022.[9] Es brachte neben Veränderungen an der Spielwelt neue Ausrüstung und überarbeitete die Kreaturen-KI, das Karten- und das Forschungssystem. Update 7 brachte am 15. November 2022 Blueprints und Einstellungsmöglichkeiten zur Aggressivität der Kreaturen.[10]
Das Spiel wurde nach dem Release der Early-Access-Version gemischt aufgenommen. Gelobt wurde die Grafik: „Womit die Macher jetzt schon punkten können, ist die wunderschöne Optik von Satisfactory. […] Ob Seen, Wälder oder Wiesen, Satisfactory ist ein Augenschmaus.“[1] Für Rock, Paper, Shotgun kommentiert Alec Meer: „Satisfactory is, I am quite sure, going to be huge.“ („Satisfactory wird, da bin ich mir ziemlich sicher, großartig werden.“)[11] Florian Zandt kritisiert im Test für GameStar das Fehlen einer Rahmenhandlung beziehungsweise eines konkreten Spielziels: „[Zum jetzigen Zeitpunkt] ist die Early-Access-Version der Aufbausimulation wirklich nur Fließbandfanatikern zu empfehlen, die gerne ins Blaue hinein bauen.“[12] Marcel Kleffmann bewertete den Ersteindruck auf dem Portal 4Players mit „sehr gut“ und kam zu dem Fazit: „Obwohl noch viele Features wie Story, mehr Gebäude, Züge, Jetpacks und Co. noch fehlen, ist die bisherige Grundlage großartig und sorgte dafür, dass schon jetzt die Spielzeit wie im Fluge verging. Ich freue mich auf mehr!“.[13]
Die Early-Access-Veröffentlichung geschah im März 2019 zunächst exklusiv im Epic Games Store. Bis Juni 2019 hat sich das Spiel nach Angaben der Entwickler über 500.000 mal verkauft.[14] Laut Epic Games gehörte Satisfactory im Jahr 2019 zu den neun populärsten Spielen im Epic Games Store.[15] Seit Juni 2020 ist das Spiel auch auf Steam verfügbar. Laut der Zeitschrift Gamestar verkaufte sich das Spiel bis Juli 2020 insgesamt 1,3 Millionen Mal.[16] Im Januar 2022 wurde das Erreichen von 3 Millionen Verkäufen verkündet.[2]
Analysen eines im Gerichtsprozess von Epic Games gegen Apple an die Öffentlichkeit gelangten Dokuments zeigten, dass Satisfactory als einziges der 23 ersten Spiele, die exklusiv im Epic Games Store angeboten wurden, innerhalb der ersten Monate den von Epic im Zuge des Exklusiv-Deals garantierten Umsatz erreichte. Satisfactory hatte zum damaligen Zeitpunkt 11,6 Mio. Dollar eingespielt.[17]