Borderlands 2 ist ein Ego-Shooter mit Space-Western-Szenario in Cel-Shading-Grafik und der Nachfolger von Borderlands.[1]
Das Spiel wurde von Gearbox Software entwickelt und vom Publisher 2K Games am 18. September 2012 in Amerika und am 21. September 2012 international für Windows, Xbox 360 und PlayStation 3 veröffentlicht. Ein Ableger für iOS erschien am 31. Oktober 2012.[2] Am 20. November 2012 erschien die Mac-Version von Borderlands 2, entwickelt durch das US-amerikanische Unternehmen Aspyr Media, welches auf die Portierung von PC-Spielen auf Mac spezialisiert ist.[3] Am 30. September 2014 folgte die Linux-Version auf Steam. Im Gegensatz zum ersten Teil kam Borderlands 2 in Deutschland komplett ungeschnitten auf den Markt. Es wurde jedoch bekannt, dass das Spiel aufgrund der teilweise zensierten Versionen in einigen Ländern, einen allgemein geringeren Grad an Gewalt enthält. Mittlerweile gibt es schon eine Petition der Spieler, um das Spiel weltweit auf den Gewaltgrad des ersten Teils zu patchen.
Es basiert wie der erste Teil auf der Unreal Engine 3.
Borderlands zeichnet ein düsterer und schmutziger Cel-Shading-Stil aus, der dem Grafikstil dank starker Kontraste und vieler Effekte eine gewisse Surrealität verleiht. Pandora ist ein größtenteils trostloser Planet mit zynischen Bewohnern, die inmitten von Wüsten, Zerstörung, Monstern und Müllbergen ihr Dasein fristen. Die Spielwelt und die in ihr lebenden Charaktere sind gezielt überspitzt und klischeehaft dargestellt; düsterer Humor ist vorherrschend.
Im Intro wird erzählt, dass durch das Öffnen der im ersten Teil leer geglaubten Kammer ein seltener und wertvoller Rohstoff namens Eridium freigesetzt wurde. Pandora wird von dem reichen Boss des Waffenherstellers Hyperion, Handsome Jack beherrscht. Er ist hinter dem Eridium auf dem Planeten her, um sich mit dessen Hilfe die Herrschaft über den Planeten zu sichern. Außerdem will er den Planeten nach seinen Vorstellungen "zivilisieren" und hat eine riesige Raumstation vor einem der Monde geparkt. Von dort aus wird im späteren Spielverlauf häufig Verstärkung ausgesendet. Die vier neu angekommenen Kammerjäger wollen dies verhindern. Gleich am Anfang begegnet man einem Stewardbot namens CL4P-TP oder auch Claptrap genannt, dem letzten Modell seiner Art, der den Kammerjägern hilft mit Widerstandskämpfern in Kontakt zu treten. Claptrap hat starke Aufmerksamkeitsdefizite und muss durch einen Fehler in seinen Schaltkreisen alles was er denkt laut aussprechen, was anwesende Personen in den Wahnsinn treiben kann. Später in der Geschichte begegnen die Spieler wieder einigen Charakteren aus dem ersten Teil, darunter den vier Protagonisten, die zu den Anführern der Widerstandsbewegung namens "Crimson Raiders" geworden sind. Mit ihrer Hilfe wird versucht, Handsome Jack das Handwerk zu legen.
Am Ende erzeugt der Kammerschlüssel eine Übersicht von vielen Planeten, die ebenfalls mit einem Kammersymbol versehen sind, was vermuten lässt, dass die Arbeit noch lange nicht getan ist. An dieser Stelle endet die Haupt-Mission, man kann nun noch nach Sanctuary gehen, sich das Schlussgespräch von Lilith, Brick und Mordecai anhören und weitere Aufgaben erledigen.[4]
Borderlands 2 ist ein Ego-Shooter, der mit für das Genre eher untypischen Elementen wie verschiedenen Klassen sowie einem Skill- und Levelsystem versehen wurde. Die Fähigkeiten können nach jedem Levelaufstieg im Fähigkeitsbaum verbessert werden. Am Anfang des Spiels wählt man zwischen vier (mit DLC sechs) verschiedenen Klassen bzw. Spielfiguren. Dadurch kann der Spieler sich in verschiedenen Bereichen spezialisieren, wie er die Gegner im Spielverlauf besiegen möchte. Der Handlungsverlauf und die Persönlichkeit der Spielfiguren selbst sind hingegen streng vorgegeben und können von den Spielern nicht beeinflusst werden, etwa durch Dialoge oder Entscheidungen. So ist Borderlands 2 keineswegs mit einem Rollenspiel oder Action-Rollenspiel zu verwechseln, da sich die Spielerfahrung ausschließlich auf den Kampf gegen zahlreiche Gegner und das Finden besserer Waffen beschränkt. Vielmehr handelt es sich um einen Loot Shooter, bei dem es um die Erbeutung besserer Ausrüstung geht.
Durch besiegte Gegner sowie Absolvieren von Missionen erhält der Spieler neue Gegenstände, Geld und Erfahrungspunkte. Letztere führen zu automatischen Stufenaufstiegen. Ab Level 5 erhält der Spieler pro Level einen Fähigkeitspunkt, durch den ihm ermöglicht wird, neue Fähigkeiten zu erlangen und bereits vorhandene Fähigkeiten zu verbessern. Zu Beginn des Spiels kann der Spieler zwei Waffen auf sogenannte Schnellauswahl-Slots verteilen. Später stehen dem Spieler vier Schnellauswahl-Slots zur Verfügung.
Zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit stehen den Charakteren eine Vielzahl von Energieschilden zur Verfügung, welche neben der eigentlichen Schutzfunktion verschiedene Zusatzattribute aufweisen (z. B. Resistenz gegen Feuerschaden). Neben den benutzbaren Waffen (Schrotflinten, Revolvern, Maschinengewehren, Pistolen, Maschinenpistolen, Scharfschützengewehren und Raketenwerfern verschiedener, fiktiver Hersteller) können auch Granaten eingesetzt werden. Durch ausgerüstete Modifikationen können diesen Elementarschaden und veränderte Explosionseigenschaften (z. B. Kontaktexplosion, Aufteilung in mehrere kleine Granaten) hinzugefügt werden.
Des Weiteren gibt es Artefakte und Klassenmodifikationen. Ein Artefakt bringt eine Verbesserung eines bestimmten Wertes mit sich, beispielsweise eine erhöhte Magazingröße von Pistolen oder erhöhte Resistenzen gegen Elementarschaden. Klassenmodifikationen bringen Verbesserungen von Werten und Fähigkeiten. So kann beispielsweise eine Klassenmodifikation bei der Sirene fünf weitere Fähigkeitspunkte auf die Fähigkeit „Zerstörung“ geben.
Einen wesentlichen Reiz des Spiels stellt die sogenannte Sammelspirale dar. So versucht der Spieler durch ständiges Sammeln von Erfahrungspunkten, Geld und Waffen bzw. Ausrüstungsgegenständen seinen Charakter kontinuierlich zu verbessern. Das Verfolgen der Geschichte oder einzelne Missionsbeschreibungen treten in den Hintergrund.
Durch einen Zufallsgenerator, wie er z. B. in Diablo II Verwendung findet, werden Waffen und Gegenstände während des Spiels aus einer Vielzahl möglicher Kombinationen generiert. So sind im Spiel etwa 17,75 Millionen verschiedene Kombinationen für Waffen möglich. Die Waffen unterscheiden sich in den Attributen Schaden, Genauigkeit, Magazingröße, Nachladegeschwindigkeit und Schussfrequenz. Auch Zusatzfunktionen wie Elementarschaden (möglich sind Feuer-, Elektro-, Säure-, Slag- & Explosivschaden), Zielfernrohre (für Zoom) und angebrachte Klingen (höherer Nahkampfschaden) sind verfügbar.
Je nach Seltenheit werden die Gegenstands- bzw. Waffennamen in verschiedenen Farben dargestellt. Es sind folgende acht Farbabstufungen vorhanden (in aufsteigendem Seltenheitsgrad): Weiß, Grün, Blau, Lila, Magenta, Orange, Perlmutt und Rosa (Seraph Waffen). Blaue Waffen mit rotem Text, Orange, Perlmuttfarbene und Rosafarbene Ausrüstungsgegenstände haben oftmals versteckte Zusatzfunktionen, die sich in dieser Form an keiner anderen Waffe finden und erst bei Verwendung des Gegenstandes ans Licht kommen.
Die Waffen- und Ausrüstungshersteller in der Borderlands-Welt sind Hyperion, Tediore, Vladof, Jakobs, Torgue, Maliwan, Bandit, Dahl, Eridian, Anshin und Pangolin. Jede Firma stellt Waffen mit eigenen Effekten her. Eine Hyperion-Pistole erhält durch Dauerfeuer erhöhte Präzision, ein Vladof-Sturmgewehr hat eine hohe Kadenz, Jakobs-Waffen haben, verglichen mit den anderen Waffenherstellern, einen höheren Grundschaden, Tediore-Waffen werden beim Nachladen weggeworfen und explodieren wie eine Granate, Torgue verursachen Explosionsschäden, Maliwan stellt nur Elementarwaffen her, Bandit-Waffen haben die größten Magazine und Dahl-Waffen geben im Zielmodus Feuerstöße ab.
Wie der erste Teil verfügt auch Borderlands 2 über einen Koop-Modus.
Wird online gespielt, können jederzeit andere Spieler dem eigenen Spiel beitreten. Die beitretenden Spieler können ihren eigenen Charakter verwenden und haben grundsätzlich alle Handlungsmöglichkeiten des Spielleiters. Der Stand der verfügbaren Missionen sowie das Spielgebiet sind jedoch an den Host gebunden. Von jedem einzelnen Mitspieler erbeutete Erfahrungspunkte und Geldfunde erhält jeder am Spiel Beteiligte. Waffen und andere Gegenstände erhält nur derjenige, der sie aufnimmt. Der Level und die Anzahl der Gegner (und damit die Höhe der erlangten Erfahrungspunkte) und der gefundenen Gegenstände steigen mit jedem Teilnehmer an. An einem Spiel können sich maximal vier Spieler (inklusive Host) beteiligen. Die Klassen bzw. Charaktere können hierbei beliebig kombiniert werden, so ist auch das parallele Spielen einer Klasse von mehreren Spielern möglich.
Folgende Add-ons sind zu dem Spiel erschienen:
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Auf Metacritic beträgt die aggregierte Durchschnittswertung für die Windows- und die Xbox-360-Version 89 und für die PS3-Version 91 %.[14][13][12]
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Hauptreihe |
Borderlands • Borderlands 2 • Borderlands: The Pre-Sequel • Borderlands 3 |
Ableger |