VRChat (aus den Wörtern „VR“ für virtuelle Realität und „Chat“) ist ein Free-to-Play-MMOG von Graham Gaylor und Jesse Joudrey, das für die virtuelle Realität optimiert ist und es Spielern durch die Nutzung von 3D-Avataren ermöglicht, mit anderen Spielern in einer virtuellen Welt zu interagieren.
VRChat | |
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Entwickler | VRChat Inc. |
Publisher | VRChat Inc. |
Leitende Entwickler | Graham Gaylor, Jesse Joudrey |
Veröffentlichung | 1. Februar 2017 |
Plattform | Microsoft Windows |
Spiel-Engine | Unity |
Genre | Massively Multiplayer Online Game |
Thematik | virtuelle Welten, Chatroom |
Spielmodus | Mehrspieler |
Steuerung | Maus, Tastatur, Gamepad, Motion Tracking, Eye-Tracking, Lippensynchronisation |
Medium | Download |
Sprache | mehrsprachig |
Aktuelle Version | 2022.2.2 |
Obwohl das Spiel für die virtuelle Realität optimiert ist, lässt es sich auch ohne deren Nutzung auf einem normalen Bildschirm spielen.
Offiziell unterstützt werden die Head-Mounted Displays Oculus Rift, Oculus Rift S, Oculus Quest, HTC Vive Valve Index und Windows Mixed Reality.
Das Spielprinzip orientiert sich an anderen virtuellen Chatwelten, wie Second Life und Habbo Hotel. Spieler können ihre eigenen Welten erschaffen (User-generated content), in denen sie durch die Nutzung von 3D-Avataren online miteinander kommunizieren, interagieren und spielen können.[1]
Die Avatare können dabei durch Audio-Lippensynchronisation, Eye-Tracking und Motion Capturing oder durch klassische Eingabemethoden, wie die Steuerung mit Maus und Tastatur, gesteuert werden.[2]
Ebenfalls werden unterschiedliche Minispiele, wie zum Beispiel Capture the Flag, unterstützt.[1] Einige Server unterstützen außerdem ein Digitales Malen, einen Kinomodus und Karaoke.[3]
Ein Software-Entwicklungskit, das neben dem Spiel veröffentlicht wird, gibt Spielern die Möglichkeit, Charaktermodelle aus verschiedenen Serien zu erstellen oder zu importieren und sie als ihre Avatare anzunehmen.[1]
Das Spiel wurde am 1. Februar 2017 über das Steam Early-Access-Programm für Microsoft Windows veröffentlicht. Entwickelt wurde das Spiel in Unity. HTC investierte 4 Millionen US-Dollar in das Spiel und kooptiert mit den Entwicklern. VRChat soll daher die offizielle Social-VR-App für die HTC Vive sein.[4][5]
Große Bekanntheit erlangte das Spiel unter anderem durch die vielen Darstellungen auf dem Webvideoportal YouTube und dem Live-Streaming-Dienst Twitch, die dazu führten, dass auch viele Nutzer ohne VR-Gerät das Spiel spielten. Ebenfalls sind zu dem Spiel eigene Inhalte wie Foren, Podcasts oder Nachrichtenseiten entstanden.[1][3]
Um das Trollen einzuschränken, haben die Entwickler einen Panik-Knopf implementiert, der bei der Aktivierung dafür sorgt, dass alle Avatare um einen herum stummgeschaltet werden und durch ein graues Standard-Modell ersetzt werden. Diese Funktion soll vor allem Live-Streamern und deren Zuschauern helfen, die sich durch die Trolle gestört fühlen.[6]
Chip Online, The Daily Dot und Polygon kritisieren unter anderem die vielen Trolle und teilweise rassistischen und beleidigenden Bemerkungen im Spiel, die auch schon zu Internet-Memes geworden sind.[7] Besondere mediale Aufmerksamkeit und Kritik erlangte dabei das millionenfach geklickte Webvideo „Do You Know The Way“, das eine Gruppe von VRChat-Spielern zeigt, die in der virtuellen Welt herumlaufen und sich als eine abgewandelte, angeblich ugandische Form der Spielfigur Knuckles aus der Sonic-Spieleserie ausgeben und den Satz „Do you know the way?“ mit einem afrikanischen Akzent wiederholen.[8][9] Daraufhin gaben die Entwickler bekannt, dass in Zukunft mehr Wert auf die Moderation im Spiel durch die Spieler und das Ausblenden von kritischen Inhalten gelegt werden soll.[10]
Gründszene.de sieht das Spiel als eine Mischung aus Second Life und einer überdrehten Comicwelt, in der sich Figuren aus Anime, dem Internet oder anderen Werken der Popkultur wiederfinden. VRChat selbst bezeichnet sich als die Zukunft der sozialen Realität.[3]
Die Nutzerzahlen liegen bei bis zu 28.000 gleichzeitigen Spielern.[11] Im Februar 2021 waren 27.000 Spieler zu Spitzenzeiten online. Laut Steam Spy besitzen ca. 10 Millionen Nutzer das Spiel.[12]
Mediale Aufmerksamkeit erlangte ein Webvideo, das zeigt, wie die Spieler in der virtuellen Welt mit einem Menschen umgehen, der gerade einen epileptischen Anfall hat. Eigentlich litt der Nutzer nicht unter Photosensibilität und war deswegen auch nicht auf die Situation vorbereitet.[13][14][15]