E.T. the Extra-Terrestrial ist ein Adventurespiel, das 1982 von Atari für die hauseigene Konsole Atari 2600 veröffentlicht wurde. Das Spiel wird aufgrund seines gravierenden kommerziellen Misserfolgs häufig mit dem Video Game Crash von 1983 in Verbindung gebracht und gilt in der retrospektiven Rezeption auch weitläufig als eines der schlechtesten Spiele aller Zeiten. Mehrere Tausend überschüssige Module des Spiels wurden daher 1983 in der Wüste von New Mexico vergraben.
E.T. the Extra-Terrestrial | |
Studio | Howard Scott Warshaw |
Publisher | Atari |
Veröffentlichung | 1982 |
Plattform | Atari 2600 |
Genre | Adventure |
Steuerung | Joystick |
Medium | Cartridge, Download (Wiederveröffentlichung des Internet Archives) |
Der Spieler steuert E.T., der am Spielanfang von einem Raumschiff auf die Erde gebracht wurde. E.T. muss Teile eines Telefons finden, die sich in einigen der überall verstreuten Löcher (dunkelgrüne Flecken auf der Karte) verbergen. E.T. muss daher die Löcher inspizieren, in die er sich hineinfallen lässt (s. Skizze), meistens ohne Erfolg. Um wieder herauszukommen, streckt E.T. den Hals in die Höhe (Knopfdruck auf dem Joystick) und schwebt nach oben (Joystick nach oben). Oft fällt E.T. jedoch in das Loch zurück und die Prozedur fängt von vorne an.
Am Spielanfang hat E.T. 9999 Lebenspunkte, die sich reduzieren, wenn er
Bei den letzten drei Aktionen verliert E.T. die Lebenspunkte besonders schnell. Sind die Punkte aufgebraucht, ist E.T. tot und das Spiel vorbei. Allerdings kommt beim ersten Mal Elliott zu ihm und er erhält noch einmal 1500 Punkte. Da man sich jedoch, um die Telefonteile zu finden, regelmäßig in die Löcher stürzen muss, gilt dieses Spiel als kaum spielbar.
In bestimmten Modi wird die Suche nach den Telefonteilen durch einen FBI-Mann (im beigefarbenen Mantel und Hut), der einem die bereits gesammelten Telefonteile wegnimmt, und durch einen Wissenschaftler (weißer Kittel), der E.T. in ein Gebäude bringt, erschwert.
Das Spiel basiert auf dem gleichnamigen Film von Steven Spielberg und wurde von Howard Scott Warshaw, dem Programmierer des Bestsellers Yars’ Revenge, innerhalb von fünf Wochen entwickelt, um rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft fertig zu sein. Wegen des großen Erfolges des Spielberg-Films E.T. wurden ca. fünf Millionen Cartridges des Spiels hergestellt, da auch ein großer Erfolg für das Computerspiel erwartet wurde.
2006 wurde das Spiel von Denis Debro dekompiliert und eine Quelltext-Variante rekonstruiert.[1][2]
Nachdem das Spiel über einen langen Zeitraum nicht mehr verfügbar war, stellte das Internet Archive (s. Weblinks) auf seiner Website eine über den Browser spielbare Version von E.T. the Extra-Terrestrial und anderen Spieleklassikern zur Verfügung, emuliert mithilfe des Programms M.E.S.S.[3]
Im Februar 2013 wurden von einem Fan ein ausführliches Codereview des Spiels und inoffizielle Korrekturen veröffentlicht, die viele der häufig geäußerten Schwachpunkte und Programmfehler im Spiel beheben. Diese wurden in die vom Internet Archive angebotene Version eingearbeitet.[4][5]
Das Spiel war nach Ansicht vieler Kritiker von geringer grafischer und spielerischer Qualität, da es innerhalb von fünf Wochen rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft fertig sein sollte.[6] Das schlechte Image des Spiels rührt wohl auch daher, dass man für dieses Spiel die Anleitung aufmerksam lesen musste, um zu wissen, was zu tun war, während die meisten anderen Spiele zu dieser Zeit sich mehr oder weniger von selbst erklärten. Der Titel erschien retrospektiv auf vielen Listen als eines der schlechtesten Spiele aller Zeiten.
Aufgrund der im Allgemeinen negativen Rezeption bei Spielern und Fachpresse konnten von den produzierten Modulen insgesamt nur ca. 1,5 Millionen verkauft werden, trotz zuletzt signifikanter Preisabschläge. Obwohl damit in den Top 10 der meistverkauften Spiele für den Atari 2600, blieb Atari jedoch auf den meisten produzierten Einheiten (80 %) des Spiels sitzen.[7] Ein Teil davon wurde zusammen mit anderen Restwaren auf einer Deponie in Alamogordo, New Mexico vergraben.[8] Später wurde es häufig als Auslöser des Video Game Crash von 1983 bezeichnet.[9]
Um die Vergrabung von E.T. entstand im Laufe der Jahre eine moderne Sage, als Sinnbild für den Niedergang der amerikanischen Computerspielbranche Anfang der 1980er, die vielfach rezipiert wurde. Trotz zeitgenössischer Berichte wurde bisweilen angezweifelt, dass die Vergrabung tatsächlich stattgefunden habe. Anfang 2014 wurde schließlich eine von Fuel Industries und Microsoft initiierte Suche nach den vergrabenen Modulen durch die Umweltbehörde der Stadt Alamogordo bewilligt.[10][11] Am 26. April 2014 stieß das Suchteam an der vermuteten Stelle auf zahlreiche E.T.-Spielmodule, teilweise noch in den originalen Verpackungen.[12][13] Damit konnten die lange bestehenden Zweifel am Wahrheitsgehalt endgültig ausgeräumt werden. Über die Suche nach den Modulen erschien im November 2014 über Xbox Live ein Dokumentarfilm des Drehbuchautors Zak Penn mit dem Titel Atari: Game Over.[14]